1895-2021: Künstler am Technikum

Als wir damit begannen, die Geschichte der Schule aufzuzeichnen, war uns noch nicht bewusst, wie eng die Beziehungen zwischen dem Freiburger Kunstschaffen und dem Technikum waren. Seit ihrer Gründung haben zahlreiche Künstler – Ferdinand Hodler. Oswald Pilloud, Ferrucio Garopesani usw. – an der Schule unterrichtet und das Auge der angehenden Techniker wurde durch ihre fundierten Ratschläge geschult. Im Laufe der Zeit hat das Technikum sogar Künstler ausgebildet und es kam wiederholt vor, dass ehemalige Schüler ihrerseits Lehrer an der Schule wurden.

Das Phänomen lässt sich auch in neuerer Zeit beobachten: Der Bildhauer und Plastiker Claude Magnin unterrichtete von 1988 bis 2016 im Fachbereich Architektur Zeichnen und plastischer Ausdruck. Heute ist die Malerin und Keramikerin Virginia Muro Lehrbeauftragte in diesem Fachbereich.

Dieses Kapitel ergänzt dasjenige, das wir vor einigen Monaten unter dem Titel «Zeichnen, die Sprache des Ingenieurs» auf diesem Blog veröffentlicht haben. Darin porträtieren wir die Künstler, die am Technikum gewirkt haben.

Ferdinand Hodler (1897-1900), Oswald Pilloud (1902-1932) und Antoine Claraz (1938-1955)

Ferdinand Hodler. Taureau fribourgeois dans un paysage, 1878-1880, huile sur toile.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Die Aufeinanderfolge von Ferdinand Hodler, Oswald Pilloud und Antoine Claraz ist ein hervorragendes Beispiel für das in der Einleitung beschriebene Phänomen am Technikum.

Ende des 19. Jahrhunderts ist Hodler noch weitgehend unbekannt. Der 44-jährige Berner Maler, der von den grössten Künstlern seiner Zeit – Klimt, Rodin – bewundert werden sollte, tritt 1897 auf Einladung des Direktors in das Technikum ein. Er erteilt zweimal wöchentlich Malunterricht, der sich mit dem «Studium der Formen, Farben und auch der Figuren»[1] befasst. Der Grossteil seiner Schüler stammt aus Patrizierfamilien, Mitglieder der Freiburger Société des amis des Beaux-Arts. Andere stammen aus bescheideneren Verhältnissen, wie beispielsweise Oswald aus dem Vivisbachbezirk.

Oswald Pilloud. Chaîne du Vanil-Noir, 1ère moitié XXe siècle, huile sur toile.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Der 1873 in Châtel-Saint-Denis geborene Oswald Pilloud besucht von 1896 bis 1899 das Technikum. Nachdem er einige Jahre bei seinem Vater als Spengler gearbeitet hat, wird er von seinem ehemaligen Professor ermutigt, nach Paris zu gehen und seine Karriere als Maler voranzutreiben. In der französischen Hauptstadt besucht er verschiedene Kurse an der Académie de la Grande Chaumière und der Académie Colarossi[2]. Nach verschiedenen Reisen wird er am Technikum angestellt, wo er dekorative Komposition, Malerei, Aquarell und Freihandzeichnen unterrichtet. Seine Unterrichtsstunden sind so zahlreich, dass der Maler seinen Aufträgen nicht mehr nachkommen kann und er Sonderurlaub beantragen muss.

Antoine Claraz. Tête d’italienne, 1951, bronze.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Der 1909 in Freiburg geborene Antoine Claraz besucht das Technikum, wo er bei Pilloud Malunterricht nimmt. Von 1938 bis 1955 unterrichtet der Maler und Bildhauer seinerseits Freihandzeichnen am Technikum.

Konrad Schläpfer (1896-1913)

Der in Wald im Kanton Appenzell-Ausserrhoden geborene Konrad Schläpfer lässt sich am Technikum in Winterthur zum Zeichenlehrer ausbilden. Anschliessend geht er nach Paris, um seine Zeichenkünste in verschiedenen Ateliers zu vervollkommnen. 1896 kehrt er in die Schweiz nach Freiburg zurück: «Von dort kam er nach Freiburg, gerufen von der Direktion des Industriellen Museums, das zu diesem Zeitpunkt gerade mit der Gründung der Berufsschule beschäftigt war. Schläpfer kam am 14. Januar 1896 in unsere Stadt, am Tag der Eröffnung der Berufsschule, aus der drei Jahre später das Technikum hervorging, und gab gleich seinen ersten Kurs.» Konrad Schläpfer integriert sich rasch in die Freiburger Gesellschaft und setzt sich nach dem Inkrafttreten des kantonalen Lehrlingsgesetzes 1895 stark für die Entwicklung der Berufsbildung ein.

Eugène de Weck (1900-1912)

Eugène de Weck. Le pont de Zähringen à Fribourg, 1993, huile sur toile.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Eugène de Weck wird 1872 in Freiburg geboren und unterrichtet von 1900 bis zu seinem Tod 1912 am Technikum. Das «Mitglied der Kunstakademie Düsseldorf (1896) […]»[3] unterrichtet von 1909 bis 1912 auch am Kollegium St. Michael. «1903-10 leitete er im Auftrag des Kantons Freiburg während der Renovation der Zisterzienserabtei Hauterive die Restauration der Wandmalereien. Auch andere Fresken in Freiburger Landkirchen wurden von de Weck restauriert. Seine vom französischen Impressionismus inspirierte Malerei mit Themen der Freiburger voralpinen Landschaft stellte der Künstler ab 1900 in Freiburg und Genf mehrfach aus. 1899 begründet er die Freiburger Sektion der Gesellschaft Schweizer Maler, Bildhauer und Architekten mit.»[4]

Ampellio Regazzoni (1903-1931)

Ampellio Regazzoni ist ein 1870 in Chiasso geborener Tessiner Bildhauer, dessen Werke meist religiöse Themen zum Inhalt haben. Nach mehreren Vertretungen an der Schule tritt er 1903 die Nachfolge des nach kurzer Krankheit verstorbenen Cesare Berra an. Ampellio Regazzoni war in Freiburg kein Unbekannter:

«Herr Regazzoni war uns bereits durch sein Werk Tailleur de pierre bekannt, das vom Bund erworben und im Kunstmuseum Freiburg aufbewahrt wird».[5]

Seine Zusammenarbeit mit dem Technikum wird durch seinen plötzlichen Tod im Jahr 1931 beendet.

Henri Robert (1904-1950)

Henri Robert. Bouquet de zinnias, 1ère moitié XXe siècle, pastel.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

«Unter den zeitgenössischen Freiburger Malern gibt es einen, der beim Publikum in der höchsten Gunst steht, und das ist Henri-Marcel Robert. Auf dem Höhepunkt seiner künstlerischen Karriere ist er bescheiden geblieben, stets höflich und hilfsbereit. Er ist ein Mann von gutem Charakter und ein höchst achtbarer Maler.»[6]

Henri-Marcel Robert ist ein französischer Maler, Graveur und Zeichenlehrer. Er wird 1881 in Paris im idyllischen Stadtviertel Montmartre geboren. 1904 kommt er als Zeichenlehrer ans Technikum.

«Er lehrt mit Liebe eine Kunst, die sein ganzer Lebenssinn ist. Er erfreut unser Gemüt und unser Auge mit Werken, aus denen Licht und die Schönheit der Dinge der Natur sprechen. Er begeistert uns und schlägt uns durch die Kraft seines Talents und die Güte seiner Kunst in seinen Bann. Ja, Henri-Marcel Robert ist ein Maler und Graveur, der für das Freiburgerland sehr wertvoll ist.»[7]

Der Wahlfreiburger, der im Jahr 1934 das Burgerrecht erwirbt, stirbt 1961 in Lausanne. Dreissig Jahre später blickt La Liberté anlässlich einer Ausstellung des Museums für Kunst und Geschichte auf sein Werk zurück: «Als Maler (von Kindern und Blumen) hat er ein umfangreiches künstlerisches Werk geschaffen. Als aufmerksamer Zeichner hat er zahlreiche Grafiken geschaffen, insbesondere Ansichten von der Stadt Freiburg und ihrer Altstadt.»[8]

Jean Berchier (1909-1953)

Jean Berchier wird 1886 in Vevey geboren. Nach der obligatorischen Schulzeit erwirbt er ein Diplom am Collège industriel. 1902 setzt er sein Studium am Technikum in Freiburg an der Abteilung für Kunstgewerbe fort. Ahnt er bereits, dass er nur sieben Jahre später hier unterrichten würde? Bevor er jedoch nach Freiburg zurückkommt, vervollkommnet er sein Können in verschiedenen europäischen Grossstädten:

«Er nahm seine Lehrtätigkeit an der Berufsmittelschule auf und am 12. Oktober 1909 ernannte ihn der Staatsrat zum Lehrer am Technikum. Er vertraute ihm auch den Zeichenunterricht am Lehrerseminar in Hauterive an. Während vierundvierzig Jahren stellte er sein Wissen und seine Hingabe in den Dienst des Technikums, wo er Freihandzeichnen und Ornamentzeichnung, Kalligraphie, Schrift, Projektierung, Perspektive, Schattenzeichnen und Methodologie des Zeichnens unterrichtete. 1933 veröffentlichte er sogar eine viel beachtete Abhandlung über die Perspektive.»[9]

1953 bitten drei der dienstältesten Professoren des Technikums – Oscar Cattani, Paul Gerber und Jean Berchier – um Versetzung in den Ruhestand. Drei Jahre später stirbt Berchier an einem Herzinfarkt.

Oscar Cattani (1915-1953)

Oscar Cattani. Descente de croix, entre 1940-1960, aquarelle.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

1915 wird Oscar Cattani vom Staatsrat zum Lehrbeauftragten am Technikum ernannt. Der 1860 in Stans geborene Künstler war ein Multitalent und wirkte als Maler, Porträtist, Glasmaler, Mosaizist, Graveur usw. Von 1915 bis 1953 unterrichtet er dekorative Malerei und Kunstgeschichte in der Abteilung für dekorative Künste. Im Jahresbericht 1915-1916 lobt die Schule die Arbeit des Künstlers:

«Die Maler haben hart gearbeitet und unter der Leitung von Professor Cattani erfreuliche Fortschritte gemacht.»[10]

Auguste Rody (1951-1985)

Über den Freiburger Maler Auguste Rody gibt es nur wenige Informationen. 1990 veröffentlicht La Liberté einen Artikel über die posthume Ausstellung dieses «diskreten Künstlers»[11]:

«Die Galerie La Clé du Pays stellt uns einen unbekannten Künstler vor, dessen vielseitiges Werk seine Bewunderung für die Meister des 20. Jahrhunderts ausdrückt, ein diskreter Künstler, der in seinem Kanton nie ausgestellt hat, ein heimliches Talent, das sich auch an der Bildhauerei versucht hat, wie ein Werk in Cugy beweist.»[12]

Der in Freiburg geborene und verstorbene Auguste Rody ist ausgebildeter Zeichenlehrer. Er unterrichtet während über dreissig Jahren am Technikum (1951-1985), zunächst Zeichnen und später, als die Abteilung für dekorative Künste aufgehoben wird, Geometrie für die deutschsprachigen Klassen.

Théo Aeby (1931-1965)

Théo Aeby. Buste de Georges Python, 1927, plâtre.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Wussten Sie, dass es ein zukünftiger Lehrer des Technikums war, der 1904 die Idee hatte, den berühmten Murtenlauf durchzuführen. Théo Aeby schlägt im Alter von 21 Jahren vor, mit diesem Rennen die Geschichte des berühmten Boten in Ehren zu halten:

«Diese […] Strecke erinnert an die Heldentat des Boten, der mit einem Lindenzweig in der Hand von Murten nach Freiburg rannte, um die Niederlage des Herzogs von Burgund zu verkünden. Er bricht bei seiner Ankunft tot zusammen und aus dem Zweig ist an dieser Stelle eine Linde gewachsen.»

Der Freiburger wird 1884 in St. Silvester im Sensebezirk geboren. Nach dem Tod des Vaters ziehen er und seine neuen Brüder und Schwestern in die Kantonshauptstadt, wo der junge Théo die Kunstabteilung des Technikums besucht. 1931 wird er dort Lehrer:

«1931 trat Théo Aeby die Nachfolge des verstorbenen Ampellio Regazzoni aus Balerna – Schöpfer der Statue von Philibert Berthelier in Genf – am kantonalen Technikum unserer Stadt an. Dort nahm er seine Kurse in Modellieren und Giessen wieder auf. Er unterrichtete an dieser Schule bis im Juli dieses Jahres (Anm.d.Red. 1965]. Eine lange Unterrichtszeit – er hat viele Künstler begleitet, vielen Generationen die Liebe zum Schönen beigebracht.»[13]

Théo Aeby leistete Beachtliches am Technikum:

«Da er sein Handwerk perfekt beherrschte, machten die Studierenden unter seiner Leitung im Modellieren grosse Fortschritte. Er lehrte die Ausführung von Skulpturen nach antiken Vorbildern, für die fortgeschrittenen Schüler war die Komposition frei. Es bereitete ihm grosse Freude, bei seinen Schülern sehr erfreuliche Ergebnisse erzielen zu können.»[14]

Marcel Hayoz (1956-1993)

Marcel Hayoz. Vue d’Hinterkappelen, 1997, sérigraphie en couleur.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Nach einer in Düdingen verbrachten Kindheit besucht Marcel Hayoz die Abteilung der dekorativen Künste am Technikum. Er besucht Kurse bei den Professoren Oscar Cattani, Henri Robert, Théo Aeby und Antoine Claraz. Von 1956 bis 1993 unterrichtet er Zeichnen (Projektion, Perspektive, Schattenzeichnen, Freihandzeichnen) am Technikum. Wie Auguste Rody wird auch Marcel Hayoz als diskreter Künstler beschrieben, der sehr von seinem künstlerischen Schaffen vereinnahmt ist. 1969 wird er in der Zeitschrift Fribourg Illustré porträtiert:

«Die Effekthascherei ist nicht Sache der Freiburger Künstlers, den Fribourg-Illustré heute vorstellt. Marcel Hayoz ist ein zurückgezogen lebender Maler und Bildhauer um die Vierzig. Er zeichnet sich vor allem durch seine Bescheidenheit aus, Dinge wie die wieder in Mode gekommene Fliege interessieren ihn nicht. Seine Recherchen konzentrieren sich auf die Kunst und ihre Problemstellungen, nicht auf Trivialitäten […] Der künstlerische Ansatz von Marcel erinnert an die unglaubliche Arbeit von Ameisen, die für Freude sorgt, wie der unsichtbare, jedoch allgegenwärtige Gesang der Zikaden, die in ihren Verstecken zirpen.»[15]

Ignace Ruffieux (1956)

Der Freiburger Ignace Ruffieux ist ein Künstler, der sich sowohl durch seinen Bleistiftstrich als auch durch sein musikalisches Gehör auszeichnet. Er unterrichtete nur ein Jahr lang, nämlich 1956, am Technikum. In der Fribourg Illustré ist zu lesen: «Einer seiner Söhne, Ignace Ruffieux, ist diplomierter Zeichner des kantonalen Technikums von Freiburg und zeichnet sich auch durch seine Aktivitäten im musikalischen Bereich aus. Er ist Leiter des Petit Chœur von Freiburg (ein Vokalensemble, das bereits viele Lorbeeren geerntet hat) und leitet nicht minder gut den Chor unserer Polizisten und Gendarmen.»[16]

Ferruccio Garopesani (1973-1980)

Ferruccio Garopesani. Hameau provençal, 1981, huile sur toile.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

Ferruccio Garopesani wird am 6. Oktober 1914 in Mailand geboren. In der Freiburger Unterstadt wird er Garo genannt. «Aus seiner Heimat Italien hat sich der Maler die warmen Töne und die Leichtigkeit der Linienführung bewahrt, die er an den renommierten Akademien von Mailand und Bergamo erworben hat. Nach seinem Umzug nach Paris entdeckte er Mitte der 1950er-Jahre die Schweiz und liess sich zunächst in Lausanne, dann in Leysin und schliesslich in Freiburg nieder.»[17]

Laut Michel Terrapon, ehemaliger Konservator des Museums für Kunst und Geschichte Freiburg, stellt Ferruccio Garopesani den Archetyp des Künstlers dar:

«Alles an Garopesani entsprach dem Bild, den die Leute von einem Künstler haben: das Talent, alles ohne offensichtliche Anstrengung zu erreichen, sich um Konventionen zu scheren, gute Laune zu verbreiten, stets in Feierlaune zu sein sowie Licht und ein gewisses Glück durch Bilder wie Frauen, Paare, südliche Landschaften zu verbreiten.»[18]

Im Jahresbericht des Technikums des Schuljahres 1979-1980 ist zu lesen:

«Bei Schulbeginn im Herbst 1980 fehlte ein Assistenzprofessor, dessen Talent und gute Laune allseits geschätzt wurde. Der Künstler und Maler Ferruccio Garopesani hat das schicksalhafte Alter von fünfundsechzig Jahre erreicht und wünschte, von seinen Lehrverpflichtungen entbunden zu werden. Seit 1962 gibt Herr Garopesani mit grossem Erfolg abendliche Malkurse. Seit 1964 hat er sich bemüht, sein Talent und seine Begeisterung an die künftigen Architekten weiterzugeben, die er in die Kunst des Freihandzeichnens einführte und sie darin perfektionierte. Der Ruf von Herrn Garopesani reicht weit über unsere Landesgrenzen hinaus, vor allem in Frankreich hat er einige Werke von grossem Wert geschaffen und mehrere Medaillen bei wichtigen Ausstellungen gewonnen. Seinen pädagogischen Qualitäten ist auch der Erfolg einiger seiner ehemaligen Schüler zu verdanken, die dank seines Unterrichts den gleichen Weg wie er einschlagen konnten.

Wir danken Herrn Garopesani herzlich für seine hervorragende Arbeit, die an unserer Schule in leuchtender Erinnerung bleiben wird.»[19]

Mehrere wichtige Maler der Freiburger Kunstgeschichte wurden ebenfalls am Technikum ausgebildet. Nachfolgend zwei Beispiele:

Armand Marius Niquille

Armand Niquille wird am 30. März 1912 in Freiburg geboren. «Das Geheimnis seiner Herkunft als aussereheliches Kind und die damit verbundene innere Ungewissheit sollten prägend sein für Niquilles künstlerisches Werk.»[20] 1927 beginnt der Freiburger trotz seiner materiellen Schwierigkeiten eine künstlerische Ausbildung am Technikum. Er besucht Kurse der grossen Freiburger Maler Oswald Pilloud, Oscar Cattani und Henri Robert.

«Diese Ausbildung wurde durch den engen Kontakt mit dem künstlerischen Erbe der Region ergänzt, auch dank seiner Tätigkeit als Kunstrestaurator, die er gemeinsam mit seiner Frau ausübte: «Indem er den Kunstwerken ihre ursprüngliche Lebendigkeit zurückgab, erforschte Niquille die Geheimnisse ihrer Schöpfer und erweiterte sein eigenes Handwerk durch verschiedene Verfahren […] So stattete der Maler den Freiburgern Meistern ständig imaginäre Besuche in deren Werkstatt ab […]»»[21]

2007 beauftragte die Fondation Armand Niquille die KUB Freiburg mit der Inventarisierung und Aufbewahrung des Archivs des Künstlers. Dieses umfasst Briefe, Schriften, Fotografien usw. und ist öffentlich zugänglich.[22]

Teddy Aeby

Teddy Aeby ist ein Freiburger Graveur, Zeichner, Maler und Zeichenlehrer. 1948 schliesst er das Technikum in Freiburg mit einem Diplom als Grafiker ab. Anschliessend verbringt er einige Monate in Paris, wo er die Académie Paul Colin besucht. 1950 kehrt er nach Freiburg zurück und arbeitet als freischaffender Künstler. 1958 gestaltet er die Fenster der Kirche und eine Wandmalerei in der Kaserne Poya in Freiburg. Nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland, wo er verschiedene Kulissen für Film und Fernsehen gestaltet, kehrt er nach Freiburg zurück, wo er seine Zeit mit Zeichnen, Grafikarbeiten, Gravur und Malerei verbringt.[23]

Virginia Muro. Bailarina, 2007, huile sur toile.
Copyright : Musée d’art et d’histoire Fribourg

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[1] Hodler, Ferdinand, et al., Hodler und Freiburg: die Mission des Künstlers: Ausstellung im Museum für Kunst und Geschichte in Freiburg, 11.6 – 20.9.1981: [Katalog]. Benteli Verlag, 1981, p. 11

[2] Durrusel, Monique, «Le trop méconnu Oswald Pilloud», La Liberté, 24. August 2013, online, url: https://www.laliberte.ch/news/magazine/le-trop-meconnu-oswald-pilloud-17056

[3] Freivogel, Thomas: „Weck, Eugène de“, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/031019/2013-02-12/, konsultiert am 20.07.2021.

[4] Ebd.

[5] Jahresbericht 1903

[6] Fribourg illustré, Dezember 1948

[7] Ebd.

[8] La Liberté, 12. Oktober 1991

[9] La Liberté, 24. März 1956

[10] Jahresbericht 1915-1916

[11] La Liberté, 17. April 1990

[12] Ebd.

[13] La Liberté, 23. Dezember 1965

[14] Ebd.

[15] Fribourg Illustré, Januar 1969, online, url: https://doc.rero.ch/record/328983/files/Fribourg_illustre_257_1969.pdf

[16] Fribourg illustré, Juni 1950

[17] http://www.bloglagruyere.ch/2014/10/09/le-fribourg-simplement-beau-de-garopesani/

[18] La Liberté, 12. Dezember 1985

[19] Jahresbericht des Technikums, 1979-1980

[20] https://www.armand-niquille.ch/de/biographie/

[21] Roland Ruffieux (1966) cité in Armand Niquille [et al.]. Des réalités aux symboles et aux images de la foi. Textes réunis par Etienne Chatton. Fribourg: Fragnière, 1989, p. 136

[22] https://www.armand-niquille.ch/de/biographie/

[23] https://fr.wikipedia.org/wiki/Teddy_Aeby